Wasser
Generelle Bedeutung weltweit
Die Ressource Wasser wird zu einem äusserst knappen Gut. Mit Wasser wird vielfach umgegangen, als sei es im Überfluss vorhanden. Schwermetalle aus der Industrie, Abwässer von Haushalten und Agrargifte aus der Landwirtschaft geraten in Flüsse, Seen und Grundwasser. 70 Prozent des weltweiten Wasserverbrauchs geht auf die Landwirtschaft zurück. Und gerade in diesem Bereich wird viel Wasser verschwendet. Immer mehr Swimmingpools und Golfplätze treiben den Verbrauch in die Höhe. Aber nur 2,5 Prozent des Wassers auf der Erde ist Süsswasser und davon ist nur ein Bruchteil für den Menschen verfügbar. Die Verknappung durch Vergeudung, Verschmutzung und wachsende Nachfrage verschärft sich zusehends.
Die Süsswasserreserven der Welt schwinden und die Weltbevölkerung wächst weiter. Schon jetzt haben mehr als 80 Länder der Erde, in denen nahezu 4 Milliarden Menschen leben, Schwierigkeiten, ihre Bevölkerung mit genügend Trinkwasser zu versorgen.
Mehr als eine Milliarde Menschen hat keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser, häufig mit tödlichen Folgen. Nach Angaben der Vereinten Nationen sterben jedes Jahr rund vier Millionen Menschen an Krankheiten, die durch verschmutztes Trinkwasser verursacht werden. Das sind etwa 10‘000 Menschen täglich - davon fast 4‘000 Kinder. Selbst alle aktuellen Kriege weltweit fordern weit weniger Todesopfer pro Jahr! "Mit keiner einzigen Massnahme liessen sich in den Entwicklungsländern Krankheiten besser bekämpfen und Leben retten, als mit sauberem Trinkwasser und sanitären Einrichtungen", hatte der frühere UN-Generalsekretär Kofi Annan erklärt.
"Viele wasserarme Staaten schauen gierig auf die Reservoire ihrer Nachbarn und sind nicht abgeneigt, für Süsswasser notfalls einen Konflikt vom Zaun zu brechen, zumal Wasser besonders in den Regionen fehlt, in denen die Bevölkerung noch immer wächst. Die Kriege der Zukunft werden ums Wasser geführt" - das prophezeit darum der frühere UN-Generalsekretär Boutros Gali. Bereits 1995 warnte der Vizepräsident der Weltbank, Ismail Serageldin, dass die Kriege des 21. Jahrhunderts nicht mehr um Öl, sondern um Wasser geführt würden.
Aus verschiedenen Quellen
... und in Tamahú
Das Polichic-Tal, in dem Tamahú liegt, ist eine wasserreiche Gegend. Winde, die von der Karibik her wehen und feuchte Meeresluft herantragen, die sich an den Bergen des Hochlandes staut, führen zu viel Nebelregen, der dem Tal das nötige Wasser zuführt. Doch dieser "Segen" ist in Gefahr. Die Klimaveränderungen sowie die stetigen Rodungen des Bergnebelwaldes führen dazu, dass Quellen versiegen und sogar Dörfer und Weiler deswegen aufgegeben werden müssen.
Wir sind, zusammen mit unseren guatemaltekischen Partnern bestrebt, die Wasserrechte für die indigene Bevölkerung zu sichern, diese für die Bedeutung von sauberem Wasser zu sensibilisieren und ein Umdenken herbeizuführen - eine Herkulesaufgabe!
Das Buch zum Thema
Maja Lunde: "Die Geschiche des Wassers" | ISBN: 978-3-442-71831-3